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SAUMAGEN – Eine gemeinsame Spurensuche ins innere von Glück
THEATERNATUR Festival
Wege zum Glück? Wer sucht sie nicht? Und wenn es um die Frage geht: „Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Die Antwort wäre „Klar!“ Umso erstaunlicher, dass trotz Unmengen von Ratgebern und Versprechungen das Glück nicht spürbar zuzunehmen scheint. Messen wir falsch, suchen wir an den falschen Stellen? 4 VERSUCHE + 4 EINLADUNGEN Malte Schlösser, Elena Uhrig und Moritz von Rappard möchten das nicht länger hinnehmen und laden zu vier Versuchen ein: Gemeinsam mit Menschen, die das Glück noch nicht ganz aufgegeben haben – also hoffentlich Euch, geht es auf die Suche nach Geschichten, Gegenständen und Geheimnissen zum großen und kleinen, kurzen, schnellen, lahmen, dicken und dünnen Glück! Was auch immer geschehen mag, eins ist sicher: Hinterher sieht die Welt anders aus als vorher… Jeder der vier Versuche bietet dabei ein anderes Angebot, dieser Suche zu begegnen. 1 GLÜCKSBUDE Auch über die vier Versuche hinaus laden Malte, Elena und Moritz zur Glücksbude an der WALD|BÜHNE ein. Hier gibt’s nicht nur Glückskekse satt, sondern die Glücksbude wird während des ganzen Festivals zur Anlaufstelle für verlorenes und gefundenes Glück, denn eins wissen wir schon: Glückssuche macht zusammen auf jeden Fall mehr Spaß als allein! Wir freuen uns über spontane Teilnahme oder eine kurze Anmeldung an: saumagen@theaternatur.de | Hier können wir auch gerne Eure Fragen im Vorfeld beantworten. Einladung 1 Samstag, 10.08. | 13.00 – 15.00 Uhr Verdammt, wie war das nochmal mit dem Glück? Eine ziemlich wichtige Frage, die viel zu selten gestellt wird, und ein Aufbruch ins Konkrete. Wanderung ins Innere des Glücks mit Kaffee und Kuchen und Brause EInladung 2 Sonntag, 11.08. | 11.00 – 13.00 Uhr Glück ist, was ihr draus macht – Gemeinsam geht es auf Spurensicherung. Sonntags Glücks Schoppen mit lecker Käse-Mett-Brötchen und lecker Kaffee Einladung 3a Samstag, 17.08. | 13.00 – 16.00 Uhr Doppel-Programm Teil 1: „Alles muss raus! Glück ist, was vom Baum fällt“ + „Saumagen im Glück – Innereien lügen nicht“ Nur das Drama kann mich glücklich machen. Kalter Arsch mit Schneegestöber, lecker Allerlei. Eine Einladung zur gemeinsamen Suche. Das Lebensweisheiten Bingo. Einladung 3b Samstag, 17.08. | 22.30 – 24.00 Uhr Doppel-Programm Teil 2: „Alles muss raus! Glück ist, was vom Baum fällt“ + „Saumagen im Glück – Innereien lügen nicht“ Es kann nicht immer erst Fressen und dann die Moral geben, heute nur Brause Eine abgründige Nachtwanderung auf der Suche nach Glück. Einladung 4 Sonntag, 18.08. | 13.00 – 15.00 Uhr Auf der Suche nach dem verlorenen Glück im Oberharz Würstchen sind leider alle, dafür lecker Glückskekse. Eintritt frei | Spenden willkommen | Kommt einfach Vorbei
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Glückglückglückglückglück
THEATERNATUR Festival
Uraufführung: 2.8.2024 Ein Abend voll Hoffnung – über Heilsversprechen und Katastrophenszenarien, zwischen den Krisen und Glückserzählungen unserer Zeit. Kennen Sie das auch? Wenn auf einmal nichts mehr läuft wie Sie es geplant hatten? Gecancelte Flüge, Inflation, Naturkatastrophen? Schnauze voll von Krisen? Ständig überall nur dystopische Erzählungen der Ausweglosigkeit? Und dann? Angeblich ist der beste Weg die Zukunft vorauszusagen sie zu gestalten. Achja? Mit unterschiedlichen Mitteln und Ästhetiken werfen sich Lena Reißner (WIE ICH HEUTE NICHT GESTORBEN BIN) und Karolin Stächele (DAGADA dance company – LANDFALL) in einen krachenden, tanzenden, schäumenden Strudel und suchen nach Auswegen. Ausgehend von Edgar Allan Poes Kurzgeschichte “Hinab in den Mahlstrom” und inspiriert von Philip Glass gleichnamiger Komposition sind zwei Kapitel mit neuen Texten und neuer Komposition entstanden, die zu einem Theaterabend verschmelzen. Was sind die Erzählungen, die eine glückliche Zukunft versprechen? Was steht uns im Wege und wie finden Menschen einen eigenen oder gemeinsamen Umgang damit? Glückglückglückglückglück ist ein Abend in zwei Kapiteln die in ihrer Unterschiedlichkeit aufeinanderprallen. Er manövriert zwischen jeder Menge Humor und Ernsthaftigkeit – Worten, Bewegung, Licht und Musik, zwischen Katastrophenszenario und Heilsversprechen, zwischen Ertrinken und unverhofftem Wiederauftauchen. Und lädt Sie ein, mit in den Mahlstrom einzutauchen – vielleicht lässt sich gerade in diesem Zusammentreffen wieder Boden unter den Füßen erahnen. KAPITEL 1 – WIE ICH HEUTE NICHT GESTORBEN BIN… In dem isländischen Sagenzyklus der Edda findet sich ein Lied über die die Entstehung des Mahlstroms. Gesungen von zwei starken Riesinnen, die für den König Frodi die schweren Steine der Glücksmühle drehen müssen. Zur ewigen Arbeit gezwungen, mahlen sie ihm alles herbei, was er sich wünscht – bis sie ihr eigenes Glück beginnen einzufordern und sich plötzlich überlegen müssen, was sie sich selbst eigentlich wünschen. Zaghaft und aufmüpfig, triumphierend und zweifelnd mahlen und mahlen sie. Lassen sie ihre eigenen Wünsche Realität werden, beschwören den Mahlstrom und wissen irgendwann nicht mehr, ob sie die Herrinnen ihres Schicksals sind oder von ihm überrollt wurden. Die Regisseurin Lena Reißner untersucht in WIE ICH HEUTE NICHT GESTORBEN BIN die Glückserzählungen unserer Zeit und was bleibt, wenn diese uns ausgehen. Was wenn sie scheitern und an ihr Ende gelangen? Wenn wir nicht mehr wissen, was Glück noch mal genau bedeutet? Vielleicht liegt das Glück dort, wo wir es nie gesucht haben. Vielleicht ist das Glück genau hier und jetzt, in diesem Moment, einfach, weil wir in dieser Sekunde nicht gestorben sind. Der letzte Satz fällt – die WALD|BÜHNE sinkt in Dunkelheit. LANDFALL übernimmt die Musik, unaufhörlich erklingt der Strudel und wir steuern gemeinsam in eine neue Welt und tiefer in den Strom. Regie & Text: Lena Reißner Bühne: Juri Gänsdorfer Kostüm: Amo Jermies, Juri Gänsdorfer Dramaturgie: Marisa Burkhardt Spiel: Emma Petzet Spiel & Musik: Johannes Rieder Lichtdesign: Ingo Jooß KAPITEL 2 – LANDFALL „Angesichts einer drohenden Gefahr hat sich die Menschheit mit ihrer Kreativität, ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit immer wieder selbst überrascht.“ Maja Göpel Eine Weltkrise jagt die Nächste – dazwischen noch der Alltag: Die Kinder müssen zur Schule. Vier Menschen auf der Bühne sind in einen Strudel geraten aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Gemeinsam bewegen sie sich dagegen an, im Versuch dem Sog der Krisen zu widerstehen. Wie lange hält die Kraft und was erwartet sie, wenn sie dem Sog entkommen? Das Paradies oder doch nur der gewohnte Alltag? Wie gehen Menschen mit Krisen um? Als Gesellschaft, als Individuum? Was reißt uns den Boden unter den Füßen weg? Die vier tanzen ums Überleben und entwickeln dabei einen eigenen Ansatz, den Blick nach vorne zu richten. Suchen nach Halt, kämpfen gegen die Angst, bäumen sich auf gegen den Tod und feiern das Leben wie zum Protest. Die eigenen Dämonen überwindend wachsen sie über sich hinaus und greifen dem Schicksal in den Rachen. Eine tänzerische Empfindung auf die Überforderungen unserer Zeit. Mit LANDFALL knüpft die Choreographin Karolin Stächele (DAGADA dance company) an eine Serie aus eigenen Werken an, die sich mit apokalyptischen Krisen unserer Zeit beschäftigten. Glückglückglückglückglück (mit WIE ICH HEUTE NICHT GESTORBEN BIN und LANDFALL) entsteht völlig neu und feiert am 02. August im Rahmen des THEATERNATUR FESTIVALS seine Uraufführung auf der WALD|BÜHNE. Choreographie, Kostüm & Künstlerische Leitung: Karolin Stächele (DAGADA dance company) Tanz & Co-Kreation: Marcella Centenero, Kirill Berezovski, Olivia Grassot, Peter Butler Musik & Komposition: Paul Tinsley Videokunst: Paco Ladrón de Guevara Rodriguez Dramaturgische Beratung: Anika Bendel Probenleitung und Choreographische Assistenz: Olivia Grassot Lichtdesign: Ingo Jooß Videoassistenz: Yanick Lampe Produktion & Konzeption: Jan-Hendrik Hermann | THEATERNATUR FESTIVAL Gefördert durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt.
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Der Weg zum Glück
THEATERNATUR Festival
Haben wir unser Glück selbst in der Hand? Sind wir uns auf der Suche nach Glück eigentlich bewusst, was das persönliche Glück für uns ist? Oder jagen wir als ständig Getriebene einem Idealzustand hinterher, den wir selbst gar nicht definieren können? Diesen Fragen geht „Der Weg zum Glück” nach, spielt dabei mit der Erwartungshaltung der Zuschauenden und nimmt die namensgebende Glücksformel recht wörtlich. Einer digitalen Spielfigur ähnlich treibt der Glückssuchende in permanenter Bewegung Richtung fremdbestimmter Glückserkenntnis. Ein leerer Raum und gepixelte, flache Requisiten zeigen die Zweidimensionalität der Bühnenfigur in einer dreidimensionalen Welt. Und der Stillstand, vor allem der gedankliche, ist der Tod. Doch anders als im Spiel kann man in der Realität nicht noch einmal von vorne beginnen… Der Abend bewegt sich – im wahrsten Sinne des Wortes- zwischen Satire, (physical) Comedy und Performance – zwischen glücklichen Kalauern und Liebesglück. Statt Antworten zu geben, erzeugt der Theaterabend eine zunehmende Anspannung, denn sind es nicht wir, die dort auf der Bühne laufen? So öffnet sich im Laufe der Vorstellung eine Ahnung, die mehr und mehr zur Gewissheit zu werden scheint: Was einst Glück verheißen hat – das einstige Versprechen, ist zum Albtraum geworden. Dabei wird übernimmt eine unsichtbare Kraft die Kontrolle über den Schauspieler: Beine und andere Körperteile bewegen ihn durch den Abend – unaufhörlich scheint er die Kontrolle über sich selbst verloren zu haben. Seit der Premiere 2014 in Köln, hat Oliver Dupont das Stück von Ingrid Lausund unzählige Mahle aufgeführt. Diesmal wird es das Letzte Mal sein. Zum Abschluss des 10. THEATERNATUR FESTIVALS spielt er seine letzte Vorstellung der Inszenierung: Dernière! Als physischer Monolog führt uns Oliver DuPont vor Augen, was Leistungsgesellschaft bedeutet und mit uns machen kann – . So bleibt am Ende bedrücktes Aufatmen, wenn der Schauspieler nach 75 Minuten alleine auf der Bühne seinen Job zumindest für diesen Abend abgeschlossen hat und in den verdienten Feierabend entlassen wird. Hat er genug geleistet? Mit: Oliver Dupont Regie: Michael Martins Text: Ingrid Lausund
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KÖNIG VON DEUTSCHLAND – eine interaktive Reise ins Reichsbürger-Land
THEATERNATUR Festival
Hatten Sie auch einmal die Sehnsucht nach einem gemeinschaftlichen Leben? Eine Gemeinschaft voller Versprechen von Sozialer Absicherung, Frieden und zwischenmenschlicher Anerkennung? Im Herbst 2012 rief Peter Fitzek in Lutherstadt Wittenberg das „Königreich Deutschland“ und sich selbst zu dessen „Oberstem Souverän“ aus. Auf neun Hektar wollte er ein „freieres und gerechteres“ Gemeinwesen erschaffen, etablierte Verwaltungsstrukturen und ein Sozialversicherungssystem, gab eigene Dokumente aus und begründete die Währung „Engel“. Mehrere Hundert folgten ihm, bis das „Königreich“ 2017 geräumt und Fitzek in Untersuchungshaft genommen wurde. Seit 2019 ist er wieder auf freiem Fuß und arbeitet seitdem mit seiner Bewegung unter anderem am Ankauf von Immobilien für sogenannte „Gemeinwohldörfer“ in Sachsen und Brandenburg. Das künstlerische Team der Polyformers hat recherchiert und ein dokumentarisches Stück entwickelt, was einlädt, auf theatrale Weise in diese Welt einzutauchen. Die Welt des „Königreichs Deutschland“ verbindet aktuelle Perspektiven auf die reichsideologische Szene in Deutschland, braune Esoterik, Antisemitismus, rechtes Denken, Sektenstrukturen und Führerkult und wird durch drei Performende dokumentarisch aufgearbeitet und interaktiv für ein Publikum erfahrbar gemacht. Grundlage für „KÖNIG VON DEUTSCHLAND“ bildet das Originalmaterial, das im Zuge einer umfangreichen Recherche aus den zahlreichen Verlautbarungen der Bewegung selbst, Ausschnitten aus Telegram-Gruppen, offiziellen Dokumenten, Medienberichten und Fachliteratur sowie Interviews mit Expert*innen zu einem Theaterabend zusammengestellt wurde. Die inhaltliche Entwicklung der Produktion wurde dabei durch den Journalisten und Autor Andreas Speit beraten und begleitet. Er gilt als einer der fundiertesten Kenner der rechten Szene in Deutschland. Das Publikum ist mittendrin. Über verschieden Stationen gibt es dabei die Möglichkeit, sich genauer über Programm, Ziele und Strukturen des „Königreichs Deutschland“ zu informieren, ihr Geld und ihre Dokumente einzutauschen oder mit Anhängerinnen und Aussteigern zu diskutieren. Ein Abend, der nicht spurlos an einem vorbeizieht und selbst Peter Fitzek selbst, zur Generalprobe geführt hat. Mit: Alessa Kordeck, Denis Geyersbach, Ulrich Hoppe Regie & Projektleitung: Fabian Rosonsky Bühne & Kostüm: Sarah Methner Musik: Matthias Erhard Dramaturgie: Lene Gaiser Fachberatung & Outside-Eye: Andreas Speit Presse & Öffentlichkeitsarbeit: Sandra Ellegiers Assistenz: Yale Ostermeier Kostümassistenz: Tanja Faltis Fotos: Anna Kolata Das Gastspiel „KÖNIG VON DEUTSCHLAND – eine interaktive Reise in das Reichsbürger-Land“ wird gefördert von Land Sachsen-Anhalt.
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GRIT
THEATERNATUR Festival
18 Stepboards, ein Spinningbike, Tänzer*innen, DJ und Fitness Predigerin: Die Tanzproduktion GRIT verbindet zwei Welten miteinander – Theater und Fitness. Sie nimmt das Publikum mit auf eine Reise zwischen Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Step Aerobic und zeitgenössischem Tanz. Im Fokus steht die Suche nach einem tieferen Verständnis von Grenzen, Erwartungen, Disziplin und Unterhaltung. Aber zu welchen Kosten und für wen? Auf unterhaltsame und fast meditative Weise findet GRIT einen eigenen Zugang und Blick auf den modernen Kapitalismus. Die Währung in dieser Performance ist Schweiß. Wie würde sich die Welt verändern, wenn unser Wohlstand nur durch die physischen Anstrengungen bestimmt wäre? Dazu verwandelt GRIT die Bühne in eine Fabrik, angetrieben und überwacht von einer gottähnlichen Person auf dem heiligen Spinning Bike. Sie treibt an und fordert immer weiter: dranbleiben, hundert Prozent geben. Mit Mitteln der Ironie schafft es der Abend, das Publikum in die besondere Energie dieser Fabrik, die unablässig immer mehr von den Beteiligten abverlangt, hineinzutreiben. Wie weit kann dieses System optimiert und maximiert werden, bevor es in eine destruktive, schmerzhafte Dystopie kippt? Was passiert, wenn die Party zu weit gepusht wird und eskaliert? GRIT stellt die scheinbar einfache Frage: Wie können wir in Anstrengung Freude und Lust finden? Wann wird dieser Weg zu Arbeit? Die Welt der Stepaerobic verwandelt sich über den Abend hinweg mehrmals und durchläuft verschiedene Stadien. Spielerisch startend bohrt sie sich immer tiefer in das Geflecht von Leistung und Schweiß, in dem die Grenzen von Tanz und Sport verschwimmen. Das Publikum pendelt zwischen zuschauen und eingesogen werden, zwischen Sinnlichkeit und Intellekt. Und je weiter der Abend fortschreitet, desto mehr scheinen auch die Tänzer*innen das Publikum als Kraftreserve zu brauchen. Passend zum diesjährigen Festivalthema bietet GRIT einen eigenen Blick auf das, was Glück zu verheißen verspricht. Mit dabei: Harzer Stepp-Community! – Let’s Dance! Künstlerische Leitung & Choreographie: Edan Gorlicki Mit: Kyle Patrick, Cecilia Ponteprimo, Leonardo Rodrigues, Mareike Villnow, Lauren Rae Mace Mitentwicklung & Step Community Management: Mareike Villnow Musik: LX DARIO Gastspiel unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur – und Kunstministerien der Länder.
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Mein Treffen mit Leonardo DiCaprio
THEATERNATUR Festival
In „Mein Treffen mit Leonardo DiCaprio“ geht es um… – genau: Leonardo DiCaprio! Und….die Liebe! Und das mit viel Musik und ordentlich Energie! …bell hooks sagt: „In unserer Kultur wird derzeit kaum noch öffentlich über die Liebe diskutiert.“ Stimmt das? Es gibt eine Menge Popsongs über Liebe und Filme, die wahlweise tragische oder glückliche Lovestories erzählen. Und tendenziell wird davon ausgegangen, dass wir alle wissen, wie das Lieben geht, dass wir nur auf die richtigen Personen treffen müssen und dann flutscht das Ganze schon von alleine. – Ja, na klar, es sei denn die Eltern sind dagegen oder man wird durch ein schreckliches Unwetter voneinander getrennt! Aber selbst falls uns die Fähigkeit zum Lieben mit in die Wiege gelegt ist, bestimmte Vorstellungen, Konventionen und Vorbilder prägen unseren Umgang mit der Liebe. Und da das 21. Jahrhundert nicht unbedingt als wenig komplexes Zeitalter in die Geschichte eingehen dürfte, liegt der Verdacht nahe, dass auch das Lieben unserer Zeit vielschichtig geprägt ist. In ihrem Comic „Ich fühl’s nicht“ verhandelt Liv Strömquist in verschiedenen Erklärungsansätzen, warum es dieser Tage schwierig ist, entschieden und groß zu lieben. Und dass „ein bisschen Lieben“ nicht ausreicht, darüber ist man sich ja doch eher einig. Sie bedient sich dabei Theorien von Philosoph*innen wie Byung-Chul Han und Eva Illouz und auch alten Knackern wie Sokrates und Aristophanes. Angel Krastev und Marlene Haagen entwickelten zunächst eine szenische Lesung aus dem Comic, der sich dann zu einem fulminanten Abend entwickelte: Gemeinsam mit dem Musiker Mika Amsterdam tanzen, singen und diskutieren die Schauspielerinnen Marie Bretschneider und Marlene Haagen in „Mein Treffen mit Leonardo DiCaprio“ mit und um die von Strömquist aufgestellten Thesen „der Konjunktur der Rationalen Wahl“ oder „der Neudefinition von männlichem Erfolg.“ Dabei verknallen sich die Protagonist*innen (die doch eigentlich einfach nur Vorlesen sollten!) ineinander, buhlen umeinander oder verkuppeln sich miteinander. Und Leonardo DiCaprio? Als gebotoxter Gefühlsfanatiker, als virtuoser Walzerliebhaber und als Zigarre rauchender Klugscheißer begleitet er durch den Abend. Herr DiCaprio steht dabei exemplarisch für uns alle (auch wenn er ein paar Euros mehr hat als die meisten von uns.) Redebarf und Geständniswut vorprogrammiert! Von & Mit: Marlene-Sophie Haagen, Marie Julie Brettschneider, Mika Amsterdam Musikalisches Arrangement: Camilo Bornstein Regie: Angel Krastev *Eintritt in den Bürgerpark beträgt 2-4Euro, dafür gibt es zum Ausgleich einen Bratwurst-Gutschein für Ihren Besuch auf der WALD|BÜHNE. am 28.7.: Eintritt frei
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Monte Rosa
THEATERNATUR Festival
Premiere: 3.8.2024 A: Spürst du auch so wenig? C: Ja, zum Glück (lacht) In einer Gebirgswelt, in der die Gletscher bereits abgeschmolzen sind und im Tal kein Leben mehr möglich ist, treffen drei Bergsteiger aufeinander. Bei ihrem endlosen Aufstieg halten sie nie inne und nur Ausschau nach dem bestmöglichen Partner: jung, fit und lustig. Auf dem Weg zum höchsten Gipfel und auf der Hut vor dem nächsten Steinschlag verstecken sie ihre Schwachstellen und messen ihre Kräfte, bis sie irgendwann nicht mehr können und etwas von jener Traurigkeit spüren, die für Bergsteiger besonders gefährlich ist. Die österreichische Dramatikerin Teresa Dopler jagt in ihrem vielschichtigen und herrlich skurrilen Text drei verlorene Seelen durch ein fiktives Gebirge auf der heimlichen Suche nach Glück. Regie: Frieda Lange Ausstattung: Denise Adam Komposition: VIVKO Dramaturgie: Amelie Lopper Es spielen: Julia Blechinger, Amélie Miloy, Jonas Breitstad
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Blickwechsel
THEATERNATUR Festival
2023 haben Janina Möbius und ihr Team u.a. das 9. THEATERNATUR FESTIVAL und verschiedene Formate zu Publikum begleitet. Wir zeigen ihren Dokumentarfilm „BLICKWECHSEL“ im Rahmen des diesjährigen Festivals. Weitere Informationen folgen in Kürze.
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CarmeL – Eine Frau und Laster
THEATERNATUR Festival
Unabhängig durch die Welt zu reisen, wer hat davon noch nicht geträumt? Als Digital Nomade dort arbeiten, wo mensch gerade ist und dabei, dennoch die eigenen vier Wände im Gepäck? „CarmeLaster – Eine Frau und ihr Laster” ist Unterkunft und Bühne in einem, der Weg zum Glück nur begrenzt von der zulässigen Last von 7,5 Tonnen. Mit ihrer Lastwagenbühne ist Carmen wohl einer der kleinsten Circusse, die durch die Bundesrepublik fahren, und doch hat sie alles im Gepäck: Bühne, Unterkunft, Garderobe, Reisegefährt und draufgängerischen Mut. Carmen gibt einen auf die Spitze getriebenen Einblick in das Leben einer reisenden Künstlerin. Dabei erzählt die Show von Carmelas Beziehung zu ihrem Beifahrer, einem Mann aus Hartplastik und ihrem Laster, der zugleich ihr Gefährte ist. Sie begegnet dem Thema gesellschaftliche Sicherheit redegewandt mit der Naivität des Clowns. Carmela fehlt nichts, weder ein leibhaftiger Mann noch ein Backsteinhaus. Sie ist ihr eigener Circus! Hier erwachen Objekte zum Leben – Welten prallen aufeinander. Absurde Begegnungen ihrer Reisen sind Inspiration und Grundlage für diese Circus-Theater-Show. Mit Action und ungewohnter Ästhetik weckt CarmeL die Lust, auf den eigenen Weg zum Glück zu treten: „Wie viel braucht es zum Glücklichsein? – Reicht ein Laster aus oder wie viele Laster brauchen wir?” Eine durchgeknallte Tänzerin und liebenswerte Akrobatin zwischen knallenden Peitschen und dressierten Reifen findet auf ehrliche Weise Anstöße für tiefere Töne. Carmen La Tanik ist keine Künstlerin, die eine reisende Künstlerin spielt und der Laster ist keine Kulisse: Hier ist alles echt! Und auch wenn die Glücksmomente aus den eigenen Circusbesuchen der Kindheit längst verblasst und vergilbt weit weg in den hintersten Ecken unserer Erinnerungen vergraben liegen, CarmeL haucht diesen Erinnerungen und den Träumen frischen Wind ein, bei dem man als Publikum am Liebsten selbst sofort den Rucksack packen und in die Welt hinaus ziehen will. Von und mit: Carmen La Tanik, 1 Laster, 1 Beifahrer Eintritt frei
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Es ist quasi Liebe
THEATERNATUR Festival
ES IST QUASI LIEBE ist ein Stück über Männerfreundschaft, Antisemitismus, Hingabe, Frauen, toxische Männlichkeit, die DDR und alte sowie neue BRD. Mit viel Musik, Bitternis und Heiterkeit. Auch das künstlerische Team hinter dem Stück hat sich in der Arbeit mit den eigenen Hintergründen beschäftigt. Als Team von Menschen mit Ost- und Menschen mit West-Sozialisierung konnten Sie dabei auf ihre eigenen Erfahrungen und Entdeckungen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zurückgreifen. Angelehnt an die Geschichte der Freundschaft zwischen dem deutschen Arbeiterkind, Schauspieler und Sänger Manfred Krug dem jüdisch-polnischen Schriftsteller und Drehbuchautor Jurek Becker, der die Shoah überlebte entsteht ein kraftvoller Abend. Manfred Krug ist in diesem Abend stellvertretend für viele andere von uns veränderungsmüde und überfordert. Er dient uns als möglicher Wegweiser, wie wir mit der Transformation, der wir uns ausgeliefert fühlen, umgehen. Auf musikalische Weise wird die Freundschaft der Beiden zum Sprungbrett für Themen unserer Zeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es spielen: Florian Mania und Markus Bernhard Börger Regie & Text: Carolin Millner Kostüm, Bühne & Licht: Maylin Habig und Nils Wildegans Musik: Jan Preißler Dramaturgie: Fee Römer Fotos: Robert Schittko Teaser: Arda Funda Transkritption: Jette Büshel Die Produktion entstand in Koproduktion mit studioNAXOS und wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, dem Kulturamt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der NASPA Stiftung und dem Fonds Darstellende Künste. ELEGANZ AUS REFLEX wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main mehrjährig institutionell gefördert. Gastspiel unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur – und Kunstministerien der Länder.
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Wie es euch gefällt oder was ihr wollt
THEATERNATUR Festival
Drei Clowns auf der Suche! Eusebius, Waldemar und Kerbel loten auf ganz eigene und … besondere Weise Wege zum Glück aus: Sie versuchen eine neue Welt zu bauen. Und zwar nicht irgendwie, sondern auf eine Art, wie nur sie (und wir niemals) es können: Wie es ihnen gefällt oder was sie wollen! Eine Reise durch Shakespeares absurdeste Welten – von Paradies verheißenden Inseln zu König Lears Welt des Wahnsinns – wo immer sie Glück vermuten. Scharfer Witz, Livemusik und Maskenkunst! Ein wilder Ritt, dem Alltag davon, aber trotzdem sehr nahbar – wo könnte ein theatral-künstlicher und phantastischer Wald, wie der aus Shakespeares „Wie es euch gefällt”, besser an der Wirklichkeit kratzen, als zwischen den abgeholzten Fichtenplantagen rund um die Waldbühne Benneckenstein. Compania Sincara Compania Sincara ist ein 2016 gegründetes Theaterkollektiv mit Basis in Leipzig. Mit ihrer einmaligen Maskentheaterkunst ist die Compagnie eine der ungewöhnlichsten Theatererscheinungen im deutschsprachigen Raum der letzten Jahre. Rico Dietzmeyer (Capocomico), Franziska E. Schubert (Masken), Lisa-Maria Totzke (Bühne & Ausstattung) und Christoph Püngel (Licht & Produktionsleitung) bilden das Kernteam der Compagnie. In wechselnden Konstellationen von Schauspieler:innen und Musiker:innen arbeitet das Kollektiv kontinuierlich an der Revitalisierung des traditionellen Theatermittels ›Maske‹ sowie an der Kreation eines eigenen, neuen, zeitgemäßen Volkstheaters, das neben anderen progressiven Theaterformen wie Performance oder Diskurstheater dringend gebraucht wird – ein Theater, das durch die Jahrhunderte geht, um die Gegenwart aufzuwirbeln: Publikumsnah, frech, verführerisch, bewegend, politisch und zugleich sinnlich und präzise mit hoher schauspielerischer Handwerkskunst. Horizonte Entdecken: Juryfavorit Die Produktion wurde im Rahmen unseres Teilhabeformats „Horizonte entdecken” von der Gastspieljury, bestehend aus Bewohnerinnen und Bewohnern der Region Harz, in unser diesjähriges Programm gewählt. Dabei hat sich das Stück gegen über 100 Einsendungen im diesjährigen OpenCall durchgesetzt. Wir sind gespannt! Es spielen: Felicitas Erben, Rico Dietzmeyer, Ronja Oehler Livemusik: Johannes Cotta, Annegret Enderle Regie: Rico Dietzmeyer Bühne & Ausstattung: Lisa-Maria Totzke Masken & Szenographie: Franziska E. Schubert Co-Regie & Licht Christoph Püngel Mitarbeit: Gerda Baumbach Assistenz: Marie Hagenkötter Fotos: Rolf Arnold Gastspiel unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur – und Kunstministerien der Länder.
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Foolish Doom – oder wie wahnwitzig ist unsere Welt
THEATERNATUR Festival
„Na endlich, es wurde aber auch Zeit!“ Ein übermächtiger Zauberer, der die Welt vor der Klimakrise retten wird? Darauf haben wir lange genug gewartet, oder? Die Vorstellung, dass ein allmächtiger (und üblicherweise männlicher) Zauberer die Welt allein mit einem Wink seines Zauberstabs retten kann, ist eine Fantasie, mit der viele Menschen bereits dank Mythen, Filmen und Romanen aufgewachsen sind. Das Stück befasst sich mit verlockenden Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft, die wie Zauberer vielverheißende Lösungen für den Klimawandel präsentieren. Sei es ein Unternehmen mit dem Versprechen einer neuen Technologie oder vielleicht wir selbst, die Lösungen für andere hervorbringen – etwa, was man essen oder wie man reisen sollte. Dem komplexen Thema Klimawandel werden solche Lösungen nicht gerecht: Es wird keine einzelne, perfekte Maßnahme geben und schon gar nicht die eine Lösung, die überall und auf der ganzen Welt funktioniert. Foolish Doom bietet mit Humor und messerscharfem Witz ein Gegenmittel zum pessimistischen Klima des „Untergangs“. Unverblümt entlarvt das Gastspiel die verwirrende Vielfalt menschlicher Antworten auf die Klimakrise und wehrt sich gegen die Hoffnungslosigkeit der Zeit, denn der große Zauberer Burnhart und seine treue Gefährtin Pippa kommen mit einer grandiosen Mission auf die Erde: die Welt zu retten. Angekommen finden sie epische Missstände und eine Kakofonie widerstreitender Menschenstimmen vor. Wird es ihnen gelingen, diesen zu entkommen und der Dunkelheit ein Ende zu setzen? Die Perspektive auf den Weg zum Glück scheint in Foolish Doom so ernüchternd wie auch klar: Wir müssen diesen selbst wählen und gehen – “och nö?” – Vielleicht gibt uns „Foolish Doom” die nötige Kraft. Mit komödiantischen Zugang und messerscharfen Witz trampelt „Foolish Doom” auf dem Nerv der Zeit. Und statt sich den dunklen Gewitterwolken des Untergangs und der Ausweglosigkeit hinzugeben, suchen die Kunstschaffenden Möglichkeiten, positive Energie und Mut durch Mittel des Humors freizusetzen, und somit der Schwere, Ohnmacht und Müdigkeit etwas entgegenzustellen. Horizonte Entdecken: Juryfavorit Die Gastspieljury unseres Festival-Teilhabeprogramms „Horizonte Entdecken” wählte „Foolish Doom” aus einem Open Call unter die Top 3 und freut sich im Anschluss an die Vorstellung auf Gespräche und Austausch. Von & mit: Leonie Baker, Peter Sweet Eintritt frei
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Martin Eden
Panorama Museum
Ein junger italienischer Arbeiter verliebt sich in eine Tochter aus gutem Hause. In seiner Leidenschaft entdeckt er auch die Kultur und speziell die Literatur für sich. Der Aufstieg der Figur, die aus dem autobiografischen Roman von Jack London in ein vergangenes, aber nie exakt historisch verortetes Neapel verlegt wird, trennt sie von ihren proletarischen Wurzeln. Die persönliche Tragödie wird zu einer Reflexion der Gegensätze zwischen Altruismus und Eigennutz, Kollektivismus und Individualismus, Land und Stadt, Kunst und Politik. Die in ästhetischer Zeitlosigkeit eingefrorene Charakterstudie wird so zum vielschichtigen Plädoyer gegen Neoliberalismus und Kulturindustrie. - Sehenswert ab 14. Filmdienst Regie: Pietro Marcello Buch: Maurizio Braucci, Pietro Marcello Darsteller: Luca Marinelli, Jessica Cressy, Denise Sardisco, Vincenzo Nemolato, Carmen Pommella FSK: ab 6 Jahren, Länge: 129 Minuten Eintritt: 6 €
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| Film
„Broker – Familie gesucht“
Panorama Museum
In einer regnerischen Nacht lässt eine junge Mutter ihr Neugeborenes in einer Babyklappe zurück. Es gelangt in die Hände zweier Gauner, die sich ein raffiniertes Geschäftsmodell ausgedacht haben: Sie verkaufen verlassene Babys an wohlhabende Paare, wenn diese das Herz am rechten Fleck haben. Dort winkt ihnen schließlich eine viel bessere Zukunft als im Waisenhaus! Und warum sollten die beiden cleveren Überlebenskünstler bei so viel Menschlichkeit nicht ein wenig mitverdienen? Doch die Mutter kommt unerwartet zurück und will bei der Suche nach Adoptiveltern für ihr Kind ein Wörtchen mitreden. In einem klapprigen Mini-Van begibt sich die ungleiche Truppe auf eine herrlich chaotische Odyssee durch Südkorea, um die beste Familie für das Baby zu finden. Und stellt dabei fest, was für ein Glück es sein kann, eine Familie zu sein – egal wie sie sich zusammensetzt. Meisterregisseur Hirokazu Kore-eda erzählt mit viel Eleganz, Wahrhaftigkeit und Humor von einer so ungewöhnlichen wie bezaubernden Familienkonstellation. Regie/Buch: Hirokazu Kore-eda Darsteller: Song Kang-ho, Dong-Won Gang, Lee Ji-Eun, Doona Bae, Lee Joo-Young FSK: ab 12, Länge: 129 Minuten Eintritt: 6 €
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| Film
Drive My Car (JP 2021, Drama)
Panorama Museum
Ein japanischer Theaterregisseur, der auch zwei Jahre nach dem plötzlichen Tod seiner Frau innerlich erstarrt ist, soll in einem Theater in Hiroshima das Tschechow-Stück „Onkel Wanja“ inszenieren. Mit der Hauptrolle betraut er ausgerechnet einen Schauspieler, den er verdächtigt, ein ehemaliger Liebhaber seiner Frau gewesen zu sein. Das kunstvoll komponierte und filigran inszenierte Drama kreist um die heilende Kraft von Kunst und Sprachen, die auch mächtige Kommunikationsbarrieren, etwa soziale Klassen, Nationalität, Behinderung, Schuld und Traumata, überwinden helfen. Filmdienst Regie: Ryûsuke Hamaguchi Buch: Takamasa Oe, Ryûsuke Hamaguchi Darsteller: Hidetoshi Nishijima, Tôko Miura, Reika Kirishima, Masaki Okada, Park Yurim u.a. FSK: 12; L.: 177 min Eintritt: 6 €
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| Film
Fabian oder der Gang vor die Hunde (D 2021, Drama)
Panorama Museum
Ein Werbetexter schlägt sich Anfang der 1930er Jahre in Berlin mehr schlecht als recht durchs Leben und sammelt Notizen für einen Roman, bis er sich in eine junge Frau verliebt. Doch die Weltwirtschaftskrise untergräbt immer mehr die Pfeiler der Zeit. Der nach der ursprünglichen Fassung des gleichnamigen Romans von Erich Kästner entwickelte Film mischt Melancholie und Hedonismus zu einem bittersüßen Porträt einer vergangenen Epoche, die im Guten wie im schlechten der Gegenwart auffällig gleicht. Glänzende Darsteller, eine tanzende Kamera, zeitgenössische dokumentarische Einsprengsel und zahlreiche Bezüge zum Weimarer Kino verbinden sich zu einer meisterhaften Hommage auf Berlin und eine im Fallen begriffene Zeit. Filmdienst Regie: Dominik Graf Buch: Constantin Lieb, Dominik Graf Darsteller: Tom Schilling, Saskia Rosendahl, Albrecht Schuch, Meret Becker, Michael Wittenborn u.a. FSK: 12; L.: 186 min Eintritt: 6 €
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The Green Knight (USA 2021, Abenteuerfilm)
Panorama Museum
Die mittelalterliche Tafelrunde von König Artus wird von einem grünen Ritter herausgefordert. Der Tafelritter Gawain scheint zuerst zu triumphieren, sieht sich dann jedoch dem wiederauferstandenen Gegner gegenüber, der ihm die Revanche nach Ablauf eines Jahres verheißt. Gawain begibt sich daraufhin auf eine schicksalhafte Reise voller Abenteuer. Eine filmische Neuinterpretation des Artus-Sagenstoff s als surreales, visuell bestechendes Märchen. Mit einer gebrochenen Heldenfigur und fließenden Grenzen zwischen Traum und Realität entzieht sich der Film einfachen Interpretationen, während er zugleich kluges Affektkino entfaltet. Filmdienst Regie/Buch: David Lowery Darsteller: Dev Patel, Alicia Vikander, Joel Edgerton, Sarita Choudhury, Sean Harris u.a. FSK: 16; L.: 130 min Eintritt: 6 €
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The Nest (GB/KA 2020, Drama)
Panorama Museum
Ein Investment-Banker und seine Frau ziehen Mitte der 1980er Jahre von New York nach London, um mit den beiden Kindern ein neues Leben anzufangen. Im neuen Heim bröckelt der Familienzusammenhalt beinahe analog zum heruntergekommenen Herrenhaus. Eine eindringlich entwickelte Geschichte um den drohenden Zerfall einer Familie in der Thatcher-Ära, bei der die materielle wie emotionale Basis ins Wanken gerät. Die Inszenierung spielt dabei mit Genre-Tropen, der Film präsentiert sich jedoch als zurückgenommenes Familiendrama und Lehrstunde der effektvollen Unaufdringlichkeit. Allen voran die Hauptdarsteller tragen das Drama und machen es zu einem ökonomischen Psychothriller in Zeitlupe. Filmdienst Regie/Buch: Sean Durkin Darsteller: Jude Law, Carrie Coon, Oona Roche, Charlie Shotwell, Tanya Allen u.a. FSK: 12; L.: 107 min Eintritt: 6 €
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| Film